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Gummibonbons können kein Fett vernichten

Stand:
Mit Gummibonbons wie KetoXplode, Ketoviax oder Slimming Gums innerhalb kürzester Zeit zum Traumgewicht – und das ohne, dass man seine Ernährung umstellt und sich mehr bewegt? Das funktioniert nicht.
Eine Person misst mit dem Bandmaß ihren Bauchumfang, sie hat eine Waage unter ihren Arm geklemmt
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Das ärgert uns

Mehrere hessische Verbraucherinnen und Verbraucher beschwerten sich bei der Verbraucherzentrale und baten um Überprüfung verschiedener Internetseiten mit Angeboten von Gummibonbons zum Abnehmen. Diese sollen ihrer Meinung nach mit Fake-Bewertungen, falschen Versprechen und Lügen für die Bonbons werben. 

Der Check zeigt schnell: Auf den Seiten kommen alle typischen Verkaufsargumente für unseriöse Wundermittel zum Abnehmen auf den Tisch. Überschriften wie „Schmilzt Fett schnell! Ohne Diät oder Sport“ verlocken mit dem häufigsten Wunsch von Abnehmwilligen zum Weiterlesen.

Die Anbieter arbeiten mit „Rechnern“, die die Dauer berechnen, in der das individuelle Wunschgewicht erreicht werden soll - auch ohne Sport. Die prognostizierten knapp drei Kilo pro Woche sind völlig unrealistisch. 

Verweise auf Studien sollen den Angeboten Seriosität verleihen. Allerdings werden die Studien entweder nicht konkret benannt, nicht verlinkt oder es handelt sich dabei um Untersuchungen mit Tieren oder kranken Menschen.

Natürlich schneiden die angepriesenen Produkte im Produktvergleich am besten ab und sollen als einziges „schnelle Ergebnisse in weniger als 1 Woche“ liefern. „Persönliche Erfahrungsberichte“ mit Vorher-Nachher-Bildern wecken die Hoffnung auf das eigene Gelingen. Nicht zuletzt soll wegen „extrem hoher Nachfrage“ der Vorrat in Kürze begrenzt und schnelles Bestellen erforderlich sein. 

Während manche Produkte nur aus Zucker, Wasser, ein paar Vitaminen und Mineralstoffen bestehen, sollen andere die Wirkstoffe Beta-Hydroxybutyrat (BHB), Grünteeextrakt, Ingwerextrakt und Apfelessig als Wirkstoffe enthalten.

Der Wirkstoff Beta-Hydroxybutyrat soll angeblich eine Stoffwechselsituation im Körper (Ketose) schaffen, in der die Fettreserven schmelzen. Anstelle von Kohlenhydraten würde der Körper durch den Wirkstoff Fette zur Energieversorgung bevorzugen. Gleichzeitig verspüre man Energie und geistige Klarheit wie nie zuvor. 

Epigallocatechingallat (EGCG), ein Bestandteil des Grünteeextraktes, kann in höheren Mengen zu Leberschädigungen bis hin zu Leberversagen, erhöhtem Blutdruck und erhöhtem Augeninnendruck führen. Die maximale Aufnahme ist daher auf 800 mg EGCG pro Tag begrenzt und ein Warnhinweis vorgeschrieben. 

Für keinen der genannten Inhaltsstoffe gibt es ausreichend Belege, dass sie zu einer Gewichtsreduktion führen. Derartige Versprechen sind frei erfunden und nach europäischem Recht verboten. 

Das rät die Verbraucherzentrale

Dubiose Schlankheitsmittel erkennen Sie an Versprechen wie

  • keine Diät und kein Sport erforderlich
  • unglaubliche Abnehmerfolge in kürzester Zeit
  • Wirkungen, die Körperfunktionen über das normale Maß hinaus verbessern oder steigern sollen

Vorsicht ist auch geboten, wenn genauere Informationen fehlen zu

  • Inhaltsstoffen des Produktes
  • Anbieteradresse, Impressum
  • Lieferbedingungen
  • Widerrufsrecht 

Außerdem ist Misstrauen angebracht, wenn der Firmensitz im Ausland ist.
Seien Sie kritisch und denken Sie daran: Wundermittel gibt es nicht. Abnehmen gelingt nur mit Veränderungen beim Ess- und Trinkverhalten und mit mehr Bewegung
 

Das könnte helfen

Wenn Sie sich durch die Werbung für ein Lebensmittel hinters Licht geführt fühlen, können Sie sich bei der Verbraucherzentrale Hessen beschweren.

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Informationen, Fragen, Beschwerden zu Nahrungsergänzungsmitteln finden Sie hier.

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